«悄然生姿»

 

 

                  Kondensation

 

Um die restliche Wärme zwischen der Menschen zu erhalten,

hob die Erde eine Fackel empor,

alles Göttliche in ihrem Bewubtsein kondensierend.

 

Die Fackel verbleibt in der dunklen Nacht,

der Dichter schreibt ein Gedicht auf der Bergesspitze.

Das Sein kondensiert,

lodert auf.

Die Dichtung des Seins

erweitert die Welt in der Wärme.

 

Das offene Feld singt.

im Teich das Paar Fische

ercheint plötzlich nicht mehr,

es wird zur Milchstrabe am Himmel.

 

Die schwarze Nacht erleuchtend

ist die Milchstrabe ein Haarschmuck, der am Nachthimmel weilt.

Im Nichts vergiebt sie Tränen bis zum Morgengrauen.

 

Fische, Milchstrabe, weilender Haarschmuck, tropfender Tau,

Weiterhin schwimmen sie spielend im Mystischen.

Auf der zur Allheit erwachten Erde,

sammelt der Mensch mit Dichtergeist den weiben Tau,

sammelt Körner

und bereitet eine weite Reise vor.

 

Autor: Shen-chon Lai (賴賢宗) (1991, Taipei, Taiwan)

?bersetzer: Irmgard Enzinger, Shen-chon Lai (Datum: 07.02.1996, München)