Geschnitzter Bodhisattvakopf mit
Kalligraphie in einer Ecke in
Haus des Professors Laube
Das Lächeln des Bodhisattva
Maitreya
geheimmis volle Stimme in der Leere
inmitten der Stille
bewegt es das tiefe Mysterium des
Dharmarades
Die einfachen und eleganten zwei Zeichen
der Kalligraphie “Heilige Liebe”
im Lächeln und im gesenkten Blick
des Bodhisattva:
Aus der Leere steigen sie empor,
springen hinauf in den grenzenlosen Raum.
Obwohl ich das Dharmarad-drehende Mudra
des Bodhisattva Maitreya nicht sehen,
treibe ich im Herzen schon eine solche
Kraft an.
Im Lächeln und im gesenkten Blick
des Bodhisattva
erfüllt Heilige Liebe
den leeren Raum.
Der hell leuchtende Stern auf dem
Weihnachtsbaum
ist wie die Blumen “mândâra”
Unter dem Weihnachtsbaum tönt eine
Klaviersonate,
schlägt die Herzensaiten der Göttin
an.
Ich, dieser Besucher aus dem Osten zur
Weihnachtzeit,
erkenne plötzlich mit freudigem
Schrecken,
dab das gesenkte Haupt und das Lächeln des Bodhisattva Maitreya
schon im Hier und Jetzt
das Dharmarad der Heiligen Liebe
weitertreiben läbt.
Nachtrag:
Am 14.12.1996 wurde ich eingeladen, an
einem Weihnachtssymposium mit Musik und Gedichten teilzunehmen, das von den
Professoren Herrn und Frau Laube vom Japanologischen Institut der Universität
München veranstaltet wurde. Das diesmalige Thema war die west-östliche
Kulturbegegnung. Ich habe zur Erinnerung zwei Gedichte geschreiben. 15.12.1996
Autor:
Shen-chon Lai (賴賢宗)
?bersetzer:
Irmgard Enzinger, Shen-chon Lai
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