Emporquellen
Jahresende,
Winterkälte
Der
Landstreicher kommt aus der Unterführung, in der er
die
ganze Nacht zusammengerollt gelegen hat.
Mit
leidenschaftlichem und aufrichtigem Blick sucht er diese Welt:
gebrochene
Formen.
Er
ist entschlossen, sie nicht zusammenzufügen.
Und
er ist entschlossen, mit den gebrochenen Formen eine
Beziehung
der Zusammengehörigkeit zu unterhalten.
Denn
im Emporquellen eines ursprünglichen Gefühls für Schönheit
wurde
das Ich des Landstreichers von neuem geschaffen.
Mit
einer negativen und transzendenten Kraft,
von
einem Zerbrochenen zu einem anderen Zerbrochenen,
im
Licht, reflektiert von Glasscherben,
ergreift
und sammelt er
den
übriggeblibenen das Gefühls für die Schönheit des Lebens.
Gerade
wie die Funken in der glühendenden Asche
dort,
wo der Blick der Seelen der aufeinandertrifft,
sich
verwandeln, überall in Zeit und Raum, in einen roten Weihnachtstern.
Autor: Shen-chon Lai (賴賢宗)
(1989, Taipei, Taiwan)
?bersetzer:
Irmgard Enzinger, Shen-chon Lai
(31.01.1996, München)
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